Welche Themen rückt der ICV-Fachkreis „Future of Work“ jetzt angesichts dramatischer Auswirkungen der Coronakrise auf das Arbeitsleben der Controlling- und Finanzbereiche in den Fokus? Das berieten am 29. Mai Fachkreisleiter Dr. Rüdiger Eichin, Head of University-Industry Collaboration SAP Munich, mit Angela Saloch, Teamleiterin Flight Ops & Technical Fleet Management bei LUFTHANSA; Charlotte-Katharina Lekkas, SAP SE; Dr. Jörg Thienemann, Leiter ICV-Arbeitskreis Rhein-Neckar, Vorstand Detect Value AG; Hans-Peter Sander, Leiter ICV-Kommunikationsteam, Vorstand Ammersee Denkerhaus e.G. Die vier unterstützen Dr. Eichin als Co-Leads bei der Fachkreisleitung.
Zur den aktuellen Entwicklungen in der Arbeitswelt Meinungen aus der Runde:
„Im New Normal verändern sich für uns alle viele Dinge. Im Alltag wie auch der Arbeit. Arbeiten von Zuhause, rein digitale Interaktionen und vermehrte Nutzung digitaler Werkzeuge sind offensichtlich. Es geht aber nicht nur um Veränderungen bei Lokation und genutzter Technik, sondern insbesondere auch um Veränderungen in der Arbeitskultur, Bedarf an neuen Skills in Kommunikation und Selbstmanagement. Es geht auch um Fragen, ob und wie in einem veränderten Arbeitssetting bisher selbstverständliche Riten der Zusammenarbeit – bspw. gemeinsame Mittagspausen und Gespräche – in geeigneter Weise abgebildet werden sollen oder können.“ Dr. Rüdiger Eichin
„Covid 19 hat die Welt und speziell die Arbeitsmethoden in einer Weise verändert, wie wir es vorab in keinem Szenario für möglich gehalten hätten. Auch den Luftfahrtsektor hat es durch die globale Abschottung hart getroffen. Es ging nicht mehr darum, ob Fliegen wirtschaftlich ist, sondern es war schlicht unmöglich. In unserer Arbeitswelt ging es von heute auf morgen ins Homeoffice. IT-mäßig waren wir ganz gut vorbereitet, denn auch vorher war Homeoffice möglich. Aber eine ganze Organisation? Bisher undenkbar! Dies hat uns vor viele Herausforderungen in der der Zusammenarbeit gestellt, die wir zum größten Teil gut gemeistert haben, aber auch einige Grenzen aufgezeigt. Wie das genau aussah, werden Einblicke in einem der nächsten virtuellen Fachkreis-Treffen zeigen.“ Angela Saloch
„25% aller Berufstätigen arbeiten derzeit im Homeoffice, vor der Pandemie waren es 12%. Unternehmen evaluieren, ob tägliche Anwesenheit in der Firma tatsächlich notwendig ist oder ob nicht doch viele Aufgaben ortsunabhängig zu erledigen sind. Es zeichnet sich eine bleibende Ausweitung von Remote Work mit vielfältigen Konsequenzen ab. Soll diese Arbeitsform Normalität werden, sind vor allem kulturelle Barrieren abzubauen, müssen Mitarbeitende die Kontrolle über ihren Arbeitsort und ihre Arbeitszeit erhalten und in den Unternehmen klare Beurteilungskriterien herrschen. Das heimische Büro ‘danach’ als die alleinige Option erster Wahl? Wohl kaum; eher werden weitere Remote-Work-Alternativen gefragt sein, bis hin zum ‘Coworking auf dem Lande’.“ Hans-Peter Sander
Als Inhalte, der kommenden Fachkreis-Arbeit wurden diskutiert:
- Welche Rolle spielen agile Methoden in „New Normal“?
- Welche Flexibilisierungsoptionen eignen sich im Controlling ab? (Teambasierte Zuordnung, Aufteilung von Arbeit, Jobsharing)
- Welche neuen Skills sind im „New Normal“ wichtig und welche Methoden eignen sich?
- Welche Erfahrung haben Controller/innen entlang der Dimensionen unseres Modells gemacht? (Skills, Methoden, Arbeitsmodell, Technik, aber auch insbesondere Kultur)
Als mögliche Fachkreis-Aktivitäten sind angedacht: Online-Meetings zum Erfahrungsaustausch mit dem „New Normal“, eine Initiative/Kampagne „Controller@NEWWORK”, mit der Inhalte der Fachkreis-Arbeit promotet werden. In diesem Rahmen könnte u.a. ein Thesenpapier erarbeitet werden, was die Pandemie & das New Normal im Kontext Future of Work für Controller bedeutet sowie Interviews mit Expert/innen aus solchen Unternehmen geführt werden, in denen es innovative Arbeitsmodelle in den Finanz- und Controlling-Bereichen gibt.
Interessierte an der Fachkreis-Arbeit wenden sich bitte an Dr. Rüdiger Eichin.
(Image: mohamed Hassan auf Pixabay)